26.

May

2011

Wer ist Hanna?

7 Kudos

Geschrieben von Sebastian mit noch keinem Kommentar

Da ich mit großem Erwarten diesem Film entgegensah, und ihn nun Montagabend in Originalsprache in der Sneak Preview gesehen habe, werde ich euch jetzt mal meine Meinung zu diesem Film erzählen. Nicht zuletzt, weil er ganz anders war als ich erwartete.

Hanna, ist kein typischer Hollywood Film, oder jedenfalls keiner wie ich ihn kenne. Wenn man den Trailer gesehen hat erwartet man einen Actionfilm oder einen Agententhriller. Vielleicht ein bisschen was vom Hitgirl nur ernster, und ohne Superheldenkostüm. Doch es fällt etwas anders aus. Wie auch Hit-Girl wird Hanna von ihrem Vater sehr unorthodox zu einer kleinem Müllerin erzogen. Kalt und erbarmungslos. Allerdings in einem finnischen Wald fernab von jeder Zivlisation. Als sie sich schließlich entscheidet die Einöde zu verlassen indem sie "der Agency" und somit der skrupellosen Marisa Wiegler ihren Standort mitteilt, wird sie sogleich gefangen genommen. Sie flieht jedoch und ab hier liegt der Blick erstmal kaum auf actiongeladenen Gewaltausbrüchen eines kleinen Mädchen sondern vielmehr darauf wie diese die Welt, wie sie sie ja nicht kennt, aufnimmt. Immerwieder zitiert sie Lexikonartikel ohne wirklich zu verstehen was sie bedeuten. Ihr fehlendes Weltverstehen führt  zu eingen \"awkward-Moments\" die auch für den einen oder anderen Lacher sorgen. Von Marokko aus startet sie so ihre Reise nach Berlin um ihren Vater wieder zusehen. Die Kampfszenen kann man an seinen Fingern abzählen. So erzählt der film mehr von Hannas Entwicklung und den Leuten, die sie kennen lernt. Ihr Weg durch diese neuartige, fremde Welt ist erzählt in kunstvolle Bildkompositionen, ungewöhnliche Deatilaufnahmen und zum Teil verstörend schnellen Schnitten und verdrehten Kamerabewegungen. Hin und wieder wurde mir sogar leicht schwindelig. Auch auffällig war die Arbeit mit Toneffekten, die sich schwer beschreiben lässt. Das ganze unterlegt von den manchmal leicht beunruhigenden, verstörenden Musiken der Chemical Brothers. Die Actionszenen sind gut, werden aber erst durch die Plansequenzen, die in den Kampfszenen gerne verwendet werden, etwas besonderes. Bei diesen stimmt das Timing perfekt und sie sind wirklich sehr ansehnlich. Am besten waren aber eigentlich die Bösewichte: Cate Blancett als die neurotische Marisa Wiegler, die meiner Meinung nach wirklich großartig spielte, dann der leicht tuntige Isaac, das wirkliche Arschloch des Films, der begleitet von zwei Neonazis (!) und mit einem Pfeifen auf den Lippen, das dem Twisted Nerve Theme aus Kill Bill alle Ehre macht, Hanna durch die Weltgeschichte verfolgt.

Ich erwartete einen etwas besonderen Action Film, bekam aber einem künstlerisch tollen Film mit Action-Elementen. Auch nich schlecht, aber ich glaube etwas mehr Mischung hätte dem ganzen manchmal hektischen, aber auch manchmal recht langatmigen Film noch ein bisschen mehr Pepp und Massentauglichkeit gebracht. Dies war nun keine Kritik, keine Empfehlung, das hier war nur meine Meinung. Ich denke aber man sollte den Film auf jedenfall gesehen haben, und sich eine eigene Meinung bilden.

Und hier nochmal der englische Trailer, weil ich nämlich die deutsche Sprecherin von Hanna nicht mag.

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